Sonntag, 13.11.2022

Ein kurzer Trip nach Bagamoyo

Von Santino, einem ehemaligen DTP-Freiwilligen, der unser Einführseminar in Daressalam geleitet hatte, haben wir eine Liste mit Veranstaltungen bekommen, die man in Tansania besuchen kann. Dadurch bin ich auf das internationales Arts Festival in Bagamoyo aufmerksam geworden, dass jährlich stattfindet.

Bagamoyo ist eine Stadt 75 km nördlich von Daressalam und zählt zu den ältesten Orten in Tansania. Die Gründung geht bis ins 8.-9. Jahrhundert zurück. Bagamoyo war die erste Hauptstadt von Deutsch-Ostafrika und einer der bedeutendsten Handelshäfen an der ostafrikanischen Küste.

Nach kurzen Überlegungen hat sich die Morogoro-Gang (Theo, Pia, Amelie, und ich) dazu entschieden, das Festival zu besuchen. Matteo, der auf Sansibar lebt, hat sich uns angeschlossen.

Wie es in Tansania üblich ist, sind wir mit dem Bus gereist. Matteo musste zunächst die Fähre aufs Festland nehmen und ist dann auch mit dem Bus weiter.

Eine 5-stündigen Fahrt und ein paar netten Unterhaltungen später, sind wir am Daladala-Stand in Bagamoyo angekommen. Von hier aus sind wir erstmal ein bisschen in Bagamoyo herumgeirrt, da wir die Adresse unserer Unterkunft nicht wussten. Zum Glück konnten uns ein paar nette Tansanier weiterhelfen, sodass wir doch noch den Weg gefunden haben.

Die Unterkunft war ein Traum! Wir hatten uns ein kleines Cottage gemietet, was sooo schön eingerichtet war. Es gab drei Schlafzimmer und drei Badezimmer (mit „richtigen“ Toiletten und Duschen). Wir hatten eine große Küche, sodass wir uns selbst bekochen konnten. Unser Ziel war es keinen Reis zu essen. Das habe ich auch tatsächlich für 5 Tage geschafft, ein neuer Rekord ;) Meine Essenshighlights waren selbst gebackenes Brot und ein Bananen-Mango-Crumble, dass wir auch schon im Eco-Camp gebacken hatten. Außerdem gab es einen wunderschönen Bereich zum draußen sitzen, mit Tisch, Hängebank und vielen Lichterketten.

Im Verlaufe der vier Tage (10.11- 13.11) waren wir natürlich mehrere Male das Festival besuchen. Mich persönlich hat es aber nicht überzeugt. Die Live-Musik war nicht mein Geschmack und die Theater- und Tanzeinlagen waren nicht besonders eindrucksvoll. Zudem war das Event kleiner als erwartet.

Festival

Trotzdem hatten wir eine großartige Zeit zusammen! Während einem Rundgang durch die Stadt haben wir die älteste katholische Kirche in Tansania und das „Mission Cross“ besichtigt. Das „Mission Cross“ ist ein Denkmal zur Erinnerung an die ersten Missionen in Ostafrika. Außerdem haben wir das „Old Boma“ betreten, wofür man eigentlich hätte bezahlen müsste. Das wussten wir aber nicht und wir haben das entsprechende Schild nicht gesehen, da wir von der Rückseite kamen. Zum Glück hat uns der Beamte einfach gehen lassen.

Ein Strandspaziergang durfte natürlich auch nicht fehlen. An einem Abend waren wir auch im Meer baden. Das Wasser war so unglaublich warm. Es hat sich angefühlt, als würde man in einer Badewanne schwimmen. Obwohl wir uns nicht viel bewegt haben, wurde uns überhaupt nicht kalt. Wir wollten gar nicht mehr raus, weil wir wussten, dass es durch den Wind und die fehlende Sonne viel kälter sein wird. Irgendwann wurde es aber zu dunkel und wir mussten es doch wagen.

Strand

Am Strand gab es einen Fischmarkt. Hier wurde einiges an frischem Fisch verkauft. Daneben habe ich kleine Haie, Oktopus, Krabben und Rochen gesehen, die zum Verkauf standen. Vor dem Ufer waren viele kleine Fischerboote geankert und am Strand konnte man beobachten, wie neue Boote gebaut wurden.

Natürlich haben wir die Zeit in Bagamoayo auch genuzt, um uns ein bisschen zu entspannen und zu chillen. Eine Runde Wahrheit oder Pflicht bei Kerzenschein durfte natürlich nicht fehlen.

Am letzten Abend waren wir essen. Für mich gab es seit langer Zeit mal wieder Spagetti Bolognese =)

Insgesamt fand ich, hat man gemerkt, dass Bagamoyo eine Touristenstadt ist. Die Straßen waren gepflastert, was ich so noch nie in Tansania gesehen habe. Vor allem im Stadtzentrum gab es wenig Müll. Man konnte in richtige Restaurants und Bars speisen und nicht nur in den typischen „Imbissbuden“. Hier hat man den Unterschied auch deutlich an den Preisen gemerkt (für deutsche Verhältnisse war es aber immer noch sehr günstig). Zusätzlich gab es viele Lodges, Hotels und Apartments für Touristen. An der katholischen Kirche ist uns eine Rentnerreisegruppe aus den USA begegnet und generell gab es mehr „Wazungu“ (Weiße) als sonst wo.

 

Kleines Update zu „Krach von 5 bis 8“:

Gestern (16.11.22) haben wir die Aktion wiederholt. Dieses Mal waren auch noch andere DTP-Freiwillige aus Sansibar und ein Freiwilliger von einer anderen Organisation da. Wie das letzte Mal haben viele Kinder, später aber auch Erwachsene, mitgetanzt. Es wurde wieder Techno-Musik gespielt. Nur die letzten zwei Lieder waren von tansanischen Künstlern. Da sind die Tansanier mit ihren Dance Moves noch mehr abgegangen =)