Freitag, 28.10.2022

Elefanten, Zebras, Giraffen und Co

Ich kann es selbst kaum glauben, aber mittlerweile habe ich tatsächlich meine ersten großen afrikanischen Tiere gesehen!

Vom 24. bis 28. Oktober wurden Amelie und ich von unserer Arbeitsstelle nach Ifakara geschickt, um dort die Woche bei einer Partnerorganisation zu verbringen. Grund war ein Meeting in Arusha, zu dem unser Chef musste, uns aber nicht mitnehmen konnte.

Ifakara ist eine kleine Stadt südwestlich von Morogoro. Amelie und ich sind allein mit dem Bus dorthin gefahren. Der Hin- und Rückweg hat jeweils ca. 6 Stunden gedauert und war aufgrund des engen Busses und der teilweise unebenen Straße sehr abenteuerlich. Ein kurzes Stück führt die Straße direkt durch den Mikumi Nationalpark. Für die Tiere ist das natürlich nicht so gut. Obwohl die Geschwindigkeitsbegrenzung die meiste Zeit bei 50 km/h liegt und es hohe Strafzahlungen gibt, wenn man ein Tier anfährt, rasen die meisten Fahrzeuge wie verrückt. Deshalb gibt es Überlegungen, die Straße zu verlegen. Natürlich wehren sich viele gegen diese Idee, da der Weg dadurch länger werden würde.

Auf dem Weg durch den Nationalpark war ich überrascht, wie viele Tiere ich von der Straße aus sehen konnte. Manch Tiere standen nur wenige Meter entfernt. Als erstes habe ich eine Giraffe entdeckt. Auf Hin- und Rückweg habe ich außerdem noch Geier, Warzenschweine, Paviane, Gazellen, Gnus, Zebras und Elefanten gesehen. Der „König der Tiere“ hätte dieses Bild natürlich noch abgerundet ;)

In Ifakara haben wir bei einer Gastfamilie gewohnt. Das Ehepaar war Gründer der Partnerorganisation EDO (Enlighten Development Organisation). Die Organisation hat viele verschiedene Projekte. Unter anderem bietet sie Training für Frauen an, die schon sehr früh Kinder bekommen haben. Während der drei Wochen bei EDO werden den Frauen verschiedene Fähigkeiten (nähen, Seife herstellen, …) angeeignet, damit sie leichter ihr Einkommen generieren können.

Zu Beginn wurde uns EDO kurz vorgesellt. Im Verlaufe der Woche haben Amelie und ich bei der Feldarbeit geholfen und bei einem Batik- und Garten-Workshop mitgemacht. Außerdem wurde uns das Gelände einer großen Baumpflanzaktion von EDO gezeigt. An einem Tag haben wir zur Feier eines Geburtstages gemeinsam mit der Frauengruppe Pilau und Gemüse gekocht. Die Nachmittage und Abende waren auch mit vielen Aktivitäten gefüllt: Wir sind zum nahegelegenen Fluss gefahren, um den Sonnenuntergang anzuschauen, haben einen Abendspaziergang und eine Fahrradtour zu Krokodilen gemacht. Die Krokodile haben leider nur darauf gewartet, für ihre Haut geschlachtet zu werden :(

Insgesamt war der Trip nach Ifakara sehr schön, auch wenn Amelie und mir eigentlich versprochen wurde, zu lernen, wie man Reiswein und Jogurt macht. Allein wegen der wilden Tiere, die ich sehen konnte, hat sich der Ausflug aber schon gelohnt!