Samstag, 03.09.2022

Meine erste Woche in Tansania- das Einführungsseminar

Karibu sana Tanzania!

Ich bin am Freitagabend, den 26. August 2022, von Frankfurt aus nach Dubai geflogen. Hier hat sich unser ganzer Jahrgang zusammengefunden. Nach einem kurzen Aufenthalt ging es von dort aus weiter nach Daressalam. Bei mir gab es zum Glück keine Verspätungen oder anderweitige Vorfälle, sodass wir wie geplant nach ca. 15 Stunden um 14:00 Uhr Ortszeit in Tansania gelandet sind.

Da unsere Residents Permits noch nicht fertig sind, haben wir uns am Flughafen zuallererst Touristenvisa besorgt. Danach wurden wir von Melina (unser Ansprechpartnerin in TZ), Olivia (einer Kollegin von Melina) und Santino (ein Ehemaliger DTP Freiwilliger) empfangen. Nach einem ersten Gruppenfoto am Flughafen wurden wir mit einem kleinen Minibus zu unserer Unterkunft gefahren. Während der Fahrt konnte ich zum ersten Mal etwas von Daressalam sehen. Nach der langen Reise war es gut sich einfach in dem Bus setzen zu können und die Stadt an sich vorbeiziehen zu sehen.

Untergebracht waren wir im Msimbazi Centre. Das ist ein christliches Zentrum mit Kloster, Kirche und einem sehr schönen Garten. Von der Unterkunft aus kam man schnell ins Zentrum, trotzdem war es im Vergleich zum Treiben in der Stadt sehr friedlich. Ich war mit Amelie, meiner AO-Partnerin (AO= Aufnahmeorgansiation), zusammen in einem Zimmer. Mit ihr werde ich auch gemeinsam bei TASUWORI arbeiten. Drei Mal am Tag wurde für uns gekocht, außer wir waren auswärts essen. Es gab immer eine sehr große Auswahl an Beilagen. Hier hatte ich das erste Mal die Chance typisches tansanisches Essen zu probieren. Das Meiste hat mir sehr gut geschmeckt. Es gab aber sehr viel Reis. Ich glaube ich habe vorher noch nie so viel Reis in so kurzer Zeit zu mir genommen ;) Mit den Köchen gab es die Gelegenheit erste kurze Gespräche auf Kiswahili zu führen.

Die Einführungswoche hatte einen sehr straffen Zeitplan, weshalb mir kaum Zeit für mich selbst blieb. Trotzdem hat mir die gesamte Woche sehr viel Spaß gemacht und ich hätte keine von den Aktivitäten weglassen wollen.

An drei Vormittagen konnten wir im Kiswahili-Unterricht bei Mwalimu (Lehrer) Musa unsere Sprachkenntnisse vertiefen, damit wir uns in alltäglichen Situationen, wie auf dem Markt oder im Daladala (Bus), verständigen können. Auf der City Rally konnten wir auf eigene Faust das Zentrum von Daressalam erkunden. Die Menschen hier sind sehr offen und kommunikativ. Besonders als Europäer wird man oft angesprochen und könnte sich, wenn man die Zeit und Lust hat, an jeder Ecke in ein Gespräch verwickeln lassen. Einen Tag später hatten wir die Möglichkeit den Karume Markt, größter Markt Tansanias, zu besuchen. Abends hat uns Jana Kanig vom WWF Tansania besucht. Die gemeinsame Diskussion thematisierte den Umweltschutz und die Auswirkungen der Klimakrise in Tansania. Zudem konnten wir einige aktuelle Projekte des WWFs in Tansania kennenlernen und aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Am nächsten Tag wurden wir Freiwilligen herzlich von der Deutsche Botschaft empfangen, bevor wir ein paar Stunden am traumhaften Malaika Beach entspannen konnten. Durch die anschließende Panel Discussion im „National Museum of Tanzania“ über weibliche Künstlerinnen in Ostafrika, konnten wir einen Einblick in die Kunstszene erlangen.

In Tansania wird der Müll täglich auf der Straße verbrannt. Gerade deswegen gibt es viele Initiativen und Organisationen, die sich mit den Themen Recycling und Upcycling beschäftigen. Auf dem Einführungsseminar hatten wir die Möglichkeit die NGO* „AfriCraft“ genauer kennenzulernen. Durch die praktischen Erfahrungen in den Workshops sind wir der Thematik nähergekommen. Ein Spaziergang bei Sonnenuntergang durch Daressalam hat den Tag abgerundet.

Am letzten Tag des Seminars haben wir unsere Erfahrungen reflektiert. Wir haben gelernt, dass in ein volles Daladala immer noch mindestens 5 Menschen mehr reinpassen ;-)

Am Samstag wurden Amelie und ich von unserem AO-Chef, Emmanuel, und einer Mitarbeiterin, Sala, abgeholt und mit dem Auto nach Morogoro zu unseren Gastfamilien gefahren. Die Reise war durch die enge Straße und den Fahrstil der Tansanier ein Abenteuer an sich. Dazu kam, dass wir einen platten Reifen hatten. Dieser wurde aber zum Glück schnell von einem Straßenverkäufer durch ein Notrad ersetzt. Als wir am Abend in Morogoro angekommen sind, konnte ich zum ersten Mal meine Gastfamilie kennenlernen und in mein neues Zimmer einziehen.