Freitag, 23.09.2022

Wo und wie lebe ich überhaupt in Morogoro?

Ich bin jetzt schon seit fast drei Wochen in Morogoro und habe mich schon ein bisschen an die neue Umgebung gewöhnt. Trotzdem fühlt sich Vieles noch sehr fremd an.

Ich wohne hier bei einer Gastfamilie.

Das Haus hat eine echt praktische Lage. Der Stadtteil heißt „Forest Hill“. Das ist außerhalb des Stadtzentrums, wodurch es nicht so voll und laut ist. Trotzdem erreicht man das Zentrum zu Fuß innerhalb einer halben Stunde. In der Nähe gibt es Restaurants und verschiedene kleine Läden, in denen alles Mögliche angeboten wird. Nicht weit entfernt gibt es zusätzlich einen kleinen Markt und ein kleines Krankenhaus. Die Straße ist nicht sehr viel befahren. Es kommen nur immer mal wieder ein paar Autos oder Motorräder vorbei.

Das Grundstück ist für deutsche Verhältnisse sehr groß. Im Garten gibt es viele verschiedene Pflanzen und Bäume, wie zum Beispiel Bananen-, Avocado-, Papaya- und Maracujabäume, unterschiedliche Chili Pflanzen Blumen, und vieles mehr. Wenn die Früchte reif sind, kann man sie direkt aus dem Garten ernten. Bis jetzt haben wir schon die unreifen Bananen und Chilis zum Kochen verwendet.

Zusätzlich steht hinter dem Haus ein Hühnerstall. Es gibt also immer frische Eier.

Meine Gastfamilie besteht aus meiner Gastmutter Joyce (58) und meinem Gastbruder Samwel (33). Es gibt auch noch andere Familienmitglieder, wie den Ehemann und weitere Kinder. Diese sind aber zurzeit nicht da, oder leben wo anders.

Des Weiteren lebt ein „Houseboy“ mit im Haus, der sich um den Garten kümmert und putzt. Außerdem befindet sich hinter dem Haus noch ein Gebäude mit drei kleinen Wohnungen, in denen jeweils eine Person zu Miete wohnt. Am Anfang war ich sehr verwirrt, wer die ganzen Menschen sind, die immer auf dem Grundstück herumlaufen.

Vor dem Haus parkt meistens das Auto meiner Gastmutter, was sie aber gerade versucht wieder zu verkaufen.

Ich habe ein eigenes Zimmer, das sogar relativ groß ist. Leider ist es ziemlich vollgestellt mit Zeug von der Gastfamilie, wodurch dann doch nicht mehr so viel Platz für mich bleibt. Ich schlafe unten in einem Stockbett. Da alle Schränke schon voll waren, habe ich meine Klamotten in meinem aufgeklappten Koffer verteilt. Außerdem gibt es noch einen kleinen Tisch, zwei Stühle und einen Jackenständer.

Die Toilette ist eine Hocktoilette. Es gibt keine elektrische Spülung, sondern das Wasser muss hinterher gekippt werden. Eine richtige Dusche ist nicht vorhanden. Man duscht sich in der Toilette, wofür ein Eimer mit Wasser und eine Schöpfkelle verwendet wird. Wenn man warmes Wasser möchte, muss man sich dieses zuvor aufwärmen.

In der Küche wird mit einem Gasherd oder auch teilweise vor dem Haus mit Holzkohle gekocht. Zum Aufbewahren von Lebensmitteln gibt es einen kleinen Kühlschrank mit Eisfach.

Außerdem gibt es noch ein Wohnzimmer und Essbereich.

Frühstück und Abendessen esse ich mit der Gastfamilie zusammen. Mittags muss ich mir entweder etwas kaufen oder ich nehme mir etwas mit.