Montag, 26.09.2022

Wandertag

Am 24 September 2022 hatte ich mich mit sechs anderen Deutschen, teilweise auch Freiwilligen, und einem Tansanier an der Old DSM Road in Morogoro verabredet, um zusammen wandern zu gehen. Unser Ziel war der Bondwa Peak.

Bevor es los ging, sind wir mit dem Bajaji in die Stadt gefahren, um uns Verpflegung zu besorgen. In der großen Markthalle haben wir uns mit Früchten und anderen Leckereien eingedeckt. Ich hatte von meiner Gastmutter schon Proviant mitbekommen, weshalb ich mir nichts mehr besorgen musste.

Danach ging es wieder mit dem Bajaji weiter den Berg hoch. Wir sind so hoch gefahren, wie die Straße noch geteert war. Danach ging es zu Fuß weiter.

Zunächst war der Weg noch sehr breit und es sind immer wieder Motorräder an uns vorbeigefahren. Ich war wirklich überrascht, wie viel auf dem Berg los ist. Obwohl wir immer höher kamen, haben noch Menschen hier gelebt und am Berghang Pflanzen wie Karotten, Erdbeeren oder Erbsen angebaut. Alle, die wir getroffen haben, waren sehr freundlich und haben uns „safari njema“ (Gute Reise) gewünscht.

Zwei Freiwillige unserer Gruppe sind den Weg vor einem halben Jahr schon einmal gegangen und konnten sich daher an eine Abkürzung erinnern. Wir anderen waren erst etwas skeptisch, haben ihnen dann aber vertraut. Von dort an ging es auf einem schmalen Trampelpfad weiter, der teilweise echt steil war. Da es am Morgen geregnet hatte, was der Boden zusätzlich noch aufgeweicht und an einigen Stellen ziemlich rutschig.

Wir haben immer mal wieder kleine Pausen gemacht, um uns zu stärken, da der Aufstieg wirklich viel Kraft und Ausdauer gekostet hat.

Nach ungefähr. der Hälfte hatten wir „Morningsite“ erreicht. Das ist ein Aussichtspunkt, von dem aus man sehr gut auf Morogoro blicken kann. Hier steht ein altes Haus und es gibt eine Toilette. Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es für uns schon bald weiter, da noch viel Weg vor uns lag.

Nach „Morningsite“ wurde der Weg noch einmal steiler. Man musste teilweise die Hände zur Unterstützung benutzen, um weiterzukommen.

Dafür war die Landschaft ein Traum! Die Berghänge waren so schön anzusehen. Zwischendurch kamen wir immer mal wieder an kleinen Bächen vorbei. Alles war so grün und das Wetter hat auch super mitgespielt. Wenn die Aussicht auf das Tal frei wurde, konnte ich mich gar nicht satt sehen.

Ab einer bestimmten Höhe hat sich die Vegetation stark verändert. Während wir davor über freies Feld gelaufen sind, hat plötzlich der Wald angefangen. Dieser war ebenfalls sehr beeindruckend, weil es ganz andere Bäume und Pflanzen gab als in Deutschland. Je höher wir kamen, desto nebeliger und kühler wurde es.

5h 30min und 1550 Höhenmeter später waren wir endlich oben angekommen. Auf dem Gipfel stehen ein Sendemast, ein kleines Häuschen mit Servern und sogar eine Toilette. Es waren auch noch ein paar andere Menschen oben. Wir haben uns erstmal in das Haus gesetzt und gestärkt. Als wir oben angekommen waren, konnte man nicht mehr als eine weiße Wand sehen, da der Gipfel von Wolken umgeben war. Glücklicherweise ist der Himmel nach kurzer Zeit aufgezogen und gab eine unglaubliche Aussicht frei.

Nachdem wir 1h 30min die Umgebung genossen und neue Energie getankt hatten, ging es auch schon wieder runter. Der Rückweg war deutlich weniger anstrengend. Trotzdem musste man immer aufpassen, wo man hintritt und, dass man bei der starken Steigung nicht ausrutscht.

Kurz vor dem Ziel haben wir noch einen kleinen Stopp eingelegt, um den Sonnenuntergang zu beobachten. Das letzte Stück mussten wir dann im Dunkeln zurücklegen. Wir hatten aber Taschenlampen dabei. Für den Rückweg haben wir nur 4h 15min gebraucht.

Unten angekommen, haben wir uns von Bodabodas zurück ins Stadtzentrum fahren lassen und den Tag mit einem gemeinsamen Abendessen abgerundet.